19. März 2024

1. Ausgangssituation

Jeden Tag findet in unserem Land und weltweit eine gigantische Umverteilung von gesellschaftlich erarbeitetem Reichtum statt.

Diese führt auf der einen Seite zu einer immer größeren Verschuldung von Unternehmen, öffentlichen und privaten Haushalten und mündet auf der anderen Seite in stetig wachsenden Geldvermögen in immer weniger Händen. Die Quellen dieser fatalen Fehlentwicklung sind ein historisch gewachsenes Geldsystem und das geltende Bodenrecht.

Durch das heutige Geld kommt es zu

periodisch zwangsläufig wiederkehrenden Wirtschaftskrisen immer schneller wachsenden leistungslosen Einkommen zugunsten des geldverleihenden Kapitals durch Zins- und Zinseszins, einer extrem ungleichen Verteilung von Geldvermögen, dem Verschuldungszwang der Volkswirtschaft, dem Entzug immer größerer Geldmengen aus der realen Wirtschaft (durch spekulative Kapitalbewegungen, Schwarzgelder, Hortungen, Rüstung und Krieg).

Das heutige Geld ist zurückhaltbar und kann, im Gegensatz zur durchschnittlichen Ware, ohne persönlichen Verlust dem Wirtschaftskreislauf entzogen werden. Um den Geldkreislauf dennoch aufrecht zu erhalten, benötigt das kapitalistische System „Zins“ und „Inflation“. Sie sollen den Umlauf des Geldes sichern. Diese Methode ist jedoch für die Mehrheit der Bevölkerung mit gravierenden Nachteilen verbunden:

Durch den Zinseszins-Mechanismus erfolgt eine permanente Einkommens- und Vermögensumverteilung von „unten nach oben“, von den Arbeitenden zu den Besitzenden. Diese lässt immer mehr Menschen verarmen. Die Umverteilung geschieht durch den Kapitalkostenanteil, der in alle Güterpreise und auch in die Mietpreise einkalkuliert wird und der mittlerweile bei Konsumgütern zu einem Zinsanteil von durchschnittlich 35 Prozent und bei Wohnungsmieten von 70 Prozent führt.

Diese Zinsen zahlen alle Bürger, zumeist ohne es zu wissen, bei jedem Einkauf und bei der Überweisung ihrer Mieten.

Gleichzeitig werden durch die Inflation die Einkommen und Ersparnisse immer weniger wert, da die Preise der Waren und Dienstleistungen steigen. Diese schleichende Enteignung wird von den Verantwortlichen des heutigen Geldsystems schöngeredet. 1,5 bis 2 Prozent Inflation werden von ihnen als „Preisstabilität“ bezeichnet, obwohl bereits eine Inflation in dieser Größenordnung innerhalb von 35 Jahren die Geldvermögen im Wert halbiert.

Die Folgen des heutigen Geldsystems für die Wirtschaft sind:

  • Zwang zur Erwirtschaftung von Rendite (leistungslose Einkommen der Kapitalgeber)
  • aggressive, künstliche Nachfragesteigerung
  • Vernachlässigung ökologischer und nachhaltiger Wirtschaftskriterien
  • Rationalisierung der Produktion ohne entsprechende Vorteile für die Arbeitnehmer
  • Rückgriff auf billige Arbeitskräfte in Niedriglohnländern
  • Lohnkürzungen und Verlängerung der Arbeitszeit
  • Entlassungen, Arbeitslosigkeit
  • Ausweichen in globalisierte Handelsmärkte
  • Steuerflucht und Steuerhinterziehung
  • Wirtschaftskriminalität und Bilanzfälschung
  • Neuverschuldung (Schuldenspirale)
  • Insolvenzen
  • Monopolbildung
  • Korruption
  • Abbau gewerkschaftlicher Errungenschaften (Kündigungsschutz, Aufkündigung von Tarifverträgen)

Die Verschuldung des Staates hat inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass sie nicht mehr zu tilgen ist. Von Seiten der Politik wird zunehmend versucht, gegenzusteuern. Die ebenso hilf- wie nutzlosen Methoden sind:

  • die „Beschwörung“ eines kommenden Wirtschaftswachstums
  • Abbau sozialer Sicherungssysteme
  • „Sparmaßnahmen“ jedweder Form
  • Einschränkung und Privatisierung öffentlicher Aufgaben
  • Verkauf von staatlichen und kommunalen Vermögenswerten

Weil diese Massnahmen wegen des zugrunde liegenden Systemfehlers nur kurzfristige Erleichterung bringen können, folgen bald die nächsten Schritte:

  • Förderung der Rüstungsindustrie
  • Beteiligung an militärischen Aktionen
  • und natürlich: weitere Neuverschuldung

Armut, Hunger, Gewalt, Stress, Krankheiten, Entsolidarisierungen, Konkurrenzdruck, Kriminalität, Terrorismus, Beseitigung demokratischer Grundrechte, Unterdrückung und Ausgrenzung von sozial Schwächeren, Umweltzerstörung und sinkende Lebensqualität sind allesamt Folgen des bestehenden Geldsystems.