Aus Anlass des 100. Geburtstags sowie der langjährigen Mitgliedschaft unseres Parteifreundes Heinz Schröder stattete ihm u. a die damalige Geschäftsstellenleitung am 16. Juli 2023 einen Besuch ab, um zu gratulieren und einen Präsentkorb zu überreichen.
Bei Kaffee und Kuchen war es interessant von den Anfängen der Partei und Geschichten aus seinem Leben zu hören. So unter anderem von Heinrich Weeke, der als FSU-Mitglied über die Liste der Niederdeutschen Union (Wahlbündnis von CDU und DP ) 1951 in den Niedersächsischen Landtag einzog. Nach dem Verlassen der NU-Fraktion 1952 vertrat Weeke dort bis 1955 die Frei-Soziale Union. Im Laufe des gemütlichen Nachmittags entwickelten sich so manche freiwirtschaftliche Gespräche, die die Anwesenden ein wenig wehmütig in den letzten Jahren wegen der zurückgegangenen Mitgliederzahl und dem damit verbundenen Schwund an Treffen vermissten.
Auf die Natürliche Wirtschaftsordnung aufmerksam geworden war Heinz Schröder im November 1948 durch einen Handzettel der Radikal Sozialen Freiheitspartei (RSF), der an einem Laternenmast klebte und dessen Inhalt ihn mitriß und neugierig machte. Was Heinrich Weeke in der angekündigten Versammlung vortrug klang überzeugend und steigerte seinen Wunsch, mehr zu erfahren. Ein Jahr später erschien die Kurzausgabe des Buches „Die natürliche Wirtschaftsordnung“. Im Juli 1949 erkrankte Heinz Schröder an TBC. Der anschließende einjährige Aufenthalt in einer Lungenheilstätte gab ihm die Zeit, es gründlich zu studieren. Gesells wunderbare und für Jeden verständliche Schreibstil erleichterte das. Wieder in Wolfsburg bekam er Kontakt zur örtlichen Gruppe der Frei-Sozialen Union. Er wurde eingeladen, fand dort sympathische Menschen, wurde Mitglied und nach einem Jahr Vorsitzender der FSU Kreisgruppe Wolfsburg. Sie wuchs bis auf 35 Mitlieder an und beteiligte sich bis 1955 an allen Wahlen. Eine engere Verbindung pflegte Heinz Schröder u. a. zu H. K. R. Müller, Verfasser einer Vielzahl freiwirtschaftlicher Veröffentlichungen.
Unser Parteifreund erblickte am 9.Juli 1923 im hinterpommerschen Kreis Bütow (rund 75 km Luftlinie westlich von Danzig gelegen) das Licht der Welt. In Bütow besuchte er auch die Volks- und Oberschule. Im Juli 1942 wurde er zur Luftwaffe eingezogen. Das Ende des Krieges erlebte er in Dänemark. Es folgten 3 Monate britische Kriegsgefangenschaft und schließlich die Entlassung über Hamburg und Uelzen nach Schneverdingen, wo er seine Eltern und seine Schwester wiederfand. Für ein Ingenieur-studium benötigte er ein Praktikum. Einen Platz dafür fand er schließlich im Volkswagenwerk. Seine TBC-Erkrankung machte eine Fortsetzung des geplanten Lebensweges unmöglich. Nach seiner Wiedereinstellung arbeitete er im Versuchsbau der Technischen Entwicklung und wurde dort 1953 in den Betriebsrat gewählt. Im Mai 1955 heiratete er seine Frau Hildegard, die er im Sonderzug der Sudetendeutschen Landsmannschaft während der Fahrt von Frankfurt nach Wolfsburg kennengelernt hatte. Im Juni 1982 wechselte er in den sogenannten Ruhestand. Der erlaubte es ihm 5 Tage in der Woche zum Schwimmen ins VW-Bad zu fahren. Ein Waldlauf war am Sonntag dran und im Winter Ski-Langlauf im Harz. Was die Gesundheit betrifft, da habe er sich an Goethes Empfehlung gehalten: Genieße mäßig Füll und Segen, Vernunft sei überall zugegen, wo Leben sich des Lebens freut. Jetzt nach 100 Lebensjahren muss ein einstündiger Spaziergang mit Rollator täglich genügen und 10 Minuten auf dem Heim-Ergometer.
Für seinen Einsatz für Partei und Freiwirtschaft möchten wir uns recht herzlich bedanken und hoffen, dass er uns noch lange erhalten bleibt.
Mit den besten Wünschen
Die HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI