5. Dezember 2024

Die Geldsorgen der Populisten!?!?

Die Humanwirtschaftspartei stellt vor.

In einer globalisierten Welt wollen Nationalisten und Populisten wieder eine nationale Währung einführen. Dies ist ein totaler Widerspruch. Alle Weltreiche die diese Welt bis jetzt kennenlernen durfte, hatten alle ein einheitliches Währungsgebiet mit einer Währung. Angefangen beim alten persischen Weltreich im 6. Und 7. Jahrhundert vor Christus (Staatsfläche 5,5 Millionen Km2), Reich Alexander des Großen (Fläche 5,2 Millionen Km2). Römisches Weltreich (Fläche 5,0 Millionen Km2. Kalifate der Umayyaden und Abbasiden (Fläche jeweils 11,0 Millionen Km2) und mongolisches Weltreich (Fläche 24,0 Millionen Km2).

Die Währung des alten Perserreichs nannte sich „Dareikos“. Gültig von 515 vor Christus bis 345 vor Christus. IM römischen Weltreich waren Goldmünzen mit Namen „Aureus“ von 100 vor Christus bis 324 nach Christus gültig. Ebenfalls waren Silbermünzen mit Namen „Denar“ von 211 vor Christus bis in das 6. Jahrhundert nach Christus gültig. Der „Solidus“ war eine spätrömische-byzantinische Goldmünze. Gültig von 307 nach Christus bis 1453. Die Kalifate der Umayyaden und Abbasiden kannten den „Dinar“ eine islamische Goldwährung. Die Goldwährung war 750 Jahre lang gültig. Ebenfalls kannten diese Kalifate den „Dirham“ eine islamische Silberwährung. Der „Dirham“ war in etwa ebenfalls 750 Jahre lang gültig und galt auch in Skandinavien und England als Handelswährung. Im mongolischen Weltreich und in China war 1.000 Jahre lang, vom 7.Jahrhundert bis in etwa 1700 bereits Papiergeld gültig. Der Umlauf dieses Geldes wurde staatlich kontrolliert. Die Währung mit der längsten Gültigkeitsdauer und der größten Verbreitung nannte sich „Kauri Muschel Währung“. Diese Währung war vom Ende der Bronzezeit von etwa 2.000 vor Christus bis in etwa 1900 nach Christus gültig. Die Verbreitung erstreckte sich von der westafrikanischen Atlantikküste über Ostafrika, Sri Lanka, Indonesien, Südsee bis zu den Galapagos-Inseln. Eine Verbreitung von ca. 30.000 Km. In puncto einer großen Verbreitung von einheitlichen Währungsgebieten war also diese Welt bereits in der Antike globaler ausgerichtet wie heutzutage. Man stelle sich nur mal Staaten wie die USA, Brasilien, Indien, China oder Australien mit jeweils nur für eine Provinz oder Bundesstaat gültigen Währung vor. Das Chaos wäre perfekt. Ebenfalls gab es bereits im römischen Weltreich Provinzen mit schwacher und starker Wirtschaftsleistung. Somit dürfte erwiesen sein, dass die Größe eines Währungsgebietes sowie die unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen in den Provinzen nichts über den Erfolg oder Misserfolg einer Währung aussagen kann. Genauso wenig die Gültigkeitsdauer einer Währung. Im Zeitraum von 2002 bis 2022 wies der Euro insgesamt eine Inflationsrate von 34 Prozent auf. Die DM wies im Zeitraum von 1981 bis 2001 eine Inflationsrate von 52 Prozent auf.

Nationalisten und Rechtspopulisten wollen sich also erdreisten eine 4.000 Jahre alte Weitsicht wie die Kauri Muschel Währung zu besitzen um nach 20 Jahren Gültigkeitsdauer des Euro, darüber befinden zu können ob der Euro als Währung gescheitert ist. Bei so viel Weitsicht würde bei jedem Hellseher die Glaskugel vor Verwunderung zersplittern.

Das Ende der Golddeckung des US-Dollars und das Ende von Bretton Wood.

Nationalisten und Populisten wollen wieder eine Golddeckung der Währung einführen. Wir haben uns zwei Fragen zu stellen. Warum wurde die Golddeckung des US-Dollars aufgehoben und würden alle geförderten Goldmengen inklusive der Reserven ausreichen um alle Geld- und Sachwerte dieser Welt mit Gold abdecken zu können?

Die Golddeckung des US-Dollars wurde am 15.August.1971 aufgehoben. Die wachsende Weltwirtschaft bauchte mehr Dollar. Diese zusätzlichen Dollar waren immer weniger durch Gold gedeckt, zudem wurde die Leistungsbilanz Amerikas defizitär. Dies musste irgendwann zu einer Vertrauenskrise führen.

Das Bretton Wood System wurde 1973 aufgehoben. Durch das Bretton Wood System waren alle Währungen mit einem festen Kurs an den US-Dollar gebunden.

Würde alles Gold der Welt ausreichen um Währungen, Geld- und Sachwerte abdecken zu können???

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 3.200 Tonnen Gold gefördert. Diese Menge erzielte einen Erlös von 192 Milliarden Euro. Es ist davon auszugehen, dass wir bis heute bereits 75 Prozent des förderbaren Goldvorkommens aus der Erde geholt haben. (Laut Kettler Edelmetalle)

Laut dem „Managermagazin“ vom 12.09.2022 werden derzeit die Goldreserven auf ca. 50.000 Tonnen Gold geschätzt. Bei einer jährlichen Fördermenge von etwa 3.000 Tonnen, könnten demnach die Reserven in etwa 16 Jahren erschöpft sein.

Die weltweite Staatsverschuldung erreichte mit 92 Billionen US-Dollar im Jahr 2022 einen neuen Rekordstand. Die Schulden aller Staaten, Privathaushalte und Unternehmensschulden bezifferten sich im Jahr 2021 auf 300 Billionen US-Dollar. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2023 ca. 104 Billionen US-Dollar. Das weltweite Vermögen aus Aktien, Investmentfonds, Kontoguthaben und Ähnlichen betrug im Jahr 2022 ca. 255 Billionen US-Dollar. Das weltweite Realvermögen aus Grund und Boden, Wohngebäude und gewerblichen Gebäuden betrug im Jahr 2020 ca. 520 Billionen US-Dollar. Die Bilanzsumme der 100 größten US-Banken beträgt ca. 24 Billionen US-Dollar. Die Bilanzsumme der 100 größten Banken weltweit beträgt ca. 107 Billionen US-Dollar. Die Staatsausgaben von allen Staaten der Welt beträgt zusammen ca. 37 Billionen US-Dollar. All diese Summen zusammen addiert ergibt ein Gesamtbetrag von 1,3 Billiarden US-Dollar.

Wie will man mit Gold all diese Werte abdecken, wenn die benötigten Geldwerte fast 700mal größer ausfallen wie der Erlös von 192 Milliarden US-Dollar aus der Goldförderung.

Die Populisten wollen uns eine Mogelpackung andrehen mit genau den Gründen welche vor 50 Jahren zum Zusammenbruch des Bretton Wood Systems und der Golddeckung von Währungen geführt hat und vor dem Hintergrund das die Goldreserven der Welt in 16 Jahren aufgebraucht sind.

Bei so manchen Geschenken glänzt das Geschenkpapier besser wie der Inhalt.

Nur bei diesem Geschenk würde der Inhalt schon in der Verpackung vor entsetzen lauter knallen wie der Urknall des Universums.

Wieder hat sich einmal mehr bewiesen, dass Populisten außer Schall und Rauch nicht viel anbieten können.

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Ein Gedanke zu “Die Geldsorgen der Populisten!?!?

  1. Danke für diesen Überblick in Sachen bisheriger Währungsgebiete.

    Interessant die Muschelwährung. 4000 Jahre und ein riesiges Gebiet. Das lässt nur einen Schluss zu. Ein einziger Wirtschaftsraum und die Benutzer bedienten sich in einer Ökonomie, welche mit der natürlichen Wirtschaftsordnung vergleichbar war. Dies zeigt, 4000 Jahre kann ein natürliches Wirtschaftssystem funktionieren. 4000 Jahre ökonomische Stabilität. Ich vermute ganz stark, die kannten keine Zinsen.
    Zu den in England und Skandinavien gefundenen Münzen kann ergänzt werden, nicht die Münze war das Tauschmittel, sondern der Edelmetall Gehalt allein zählte.

    Von den beschriebenen Vertretern ist nichts anderes zu erwarten als der Griff in die Mottenkiste der Gold- und nationalen Währungen.
    Ebenso logisch ist die Forderung: ein Staat – eine Währung. Ein Staat sollte auf seinem Gebiet eine einheitliche gültige Währung haben. Aber der Staat als solches ist ein künstliches Konstrukt. Hat ein daraus resultierendes Währungsgebiet eine homogene ökonomische Grundlage, ist alles ok. Was aber, wenn es starke wirtschaftliche Gefälle gibt?
    In der Regel kommt es in solchen zu Ausgleichszahlungen zwischen den Wirtschaftsräumen. Die kräftigen finanzieren, subventionieren die schwachen. Das Geld fließt in der Regel schnell zurück und der Zustand wird zementiert.
    In solchen Fällen wären verschiedene Währungsräume mit frei konvertierbaren Währungen besser. An Hand eines Warenkorbes könnte der Wechselkurs festgelegt werden. So käme es auf eine natürliche Art schneller zu einem echten, auf gefestigter wirtschaftlicher Grundlage zu einer Angleichung der ökonomischen Bedingungen.
    Also nicht ein Land, ein Staat gleich eine Währung, sondern ein Wirtschaftraum gleich eine Währung.
    Würde meiner Meinung besser zu einer natürlichen Wirtschaftordnung passen.

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