Stellungnahme
Der 62. Bundesparteitag der HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI
beschloss zur Geschichte der Partei folgende Stellungnahme:
Wir bitten alle Menschen, die an der Beseitigung von Lebensrisiken wie Armut, Hunger, Ausbeutung, Umweltzerstörung und Krieg interessiert sind, sich mit den Vorschlägen der HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI oder mit den Schriften Silvio Gesells auseinanderzusetzen. Entscheiden Sie danach, ob diese Ideen den „Geist der Freiheit“ atmen und ob sie mit „Willkür und Unterdrückung“ im Entferntesten vereinbar sind. In allen unseren Parteiprogrammen ging es uns immer um die „Lösung der sozialen Frage“ und die Schaffung einer freiheitlichen Gesellschaft. Wenn also jemals Mitglieder unserer Partei Meinungen geäußert haben sollten, die als undemokratisch oder gar rassistisch gelten, so hat es sich dabei um persönliche Ansichten gehandelt, die an keiner Stelle durch die Grundsätze der Partei gedeckt waren.
In der Präambel unserer Satzung heißt es: „Die HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI setzt sich ein für die weltweite und uneingeschränkte Geltung der Menschenrechte.“ Und weiter, in § 3, Abs. 5: „Die Mitgliedschaft in der Partei und eine gleichzeitige Zusammenarbeit […] mit anderen politischen Parteien, Organisationen, Vereinen, sonstigen Gruppierungen oder Unternehmen, die als politisch rechts- oder linksextrem gelten, ist ausgeschlossen.“
Unsere Partei stellt sich der deutschen Geschichte – und damit auch der Verantwortung für die Grausamkeiten, die von unseren Vorfahren ausgingen – in einer besonderen Weise. Wir haben nichts Geringeres zum Ziel als die Beseitigung der Ursachen von Krisen, Kriminalität, Gewalt und Krieg. Wir klagen daher nicht Personen an, sondern jene Strukturen, die solche Ausbrüche des Hasses ursächlich produzieren.
Wir glauben nicht an einen gerechten Krieg! Wir glauben jedoch, dass die Menschen für Aufrufe zu Diskriminierung, Gewalt und Verbrechen nicht empfänglich, sondern nahezu immun sind, wenn sie die Möglichkeit haben, durch eigenen Einsatz ihre wirtschaftliche Existenz zu sichern und auf dieser Basis ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten auszubilden. Wir glauben, dass der Mangel des Großteils der Menschheit, frei über die eigenen Lebensgrundlagen verfügen zu können, die wirkliche Ursache aller Gewalttätigkeiten im großen Rahmen ist.
Die zunehmende Ungerechtigkeit in der Verteilung der Früchte des Menschheitsfortschrittes ist nicht das Ergebnis eines moralischen Defektes von wenigen, die nicht gelernt haben, gerecht zu teilen. Armut ist aufgezwungener und systembedingter Mangel, dem mit persönlicher Anstrengung nicht beizukommen ist. Armut breitet sich aus und drängt zu Entscheidungen: Der systematische Entzug von Lebensgrundlagen macht gewaltbereit. 1930 genauso wie zur Zeit des dreißigjährigen Krieges, heute und morgen.
Solange der Armut der Status einer „Naturerscheinung“ beigemessen wird und nicht der einer logischen Folge bestimmter wirtschaftspolitischer Umstände, solange wird die Ächtung von Krieg, Rechtsradikalismus und Gewalt nichts ändern, da dies nicht an die Wurzel des Übels heranreicht! Die HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI kann nichts mit politischen Zielen anfangen, die Einschränkungen oder Ausgrenzungen für bestimmte Individuen oder Gruppen beinhalten oder nach sich ziehen. Den Einschränkenden begegnen wir nicht mit Gegeneinschränkungen, sondern mit dem Entzug der Möglichkeit, andere einzuschränken und auszugrenzen! Darin sehen wir die einzige Chance, den Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt wirksam zu unterbrechen.
Wie auch immer die „Aufarbeitung einer Vergangenheit“ konkret aussehen mag: Wenn sie nicht in der Entscheidung gipfelt, die Ursachen für die Fehlentwicklung zu beseitigen, bleibt dieser Vorgang in Halbherzigkeit, Selbstberuhigung oder Heuchelei stecken, im schlimmsten Fall in Resignation.
Wir schätzen Zivilcourage und praktizieren diese! Wir verstehen unser Engagement für ein stabiles Wirtschafts- und Währungssystem als „aktive Wiedergutmachung“ im Angesicht der „Geschichte des Totalitarismus“ und unsere politischen Vorschläge als Lösungskonzept für die Friedenssehnsucht aller Völker.