17. Mai 2025

Der deutsche Mai

Ein Blick in den Kalender – keine Gedenktage aber Tage zum denken!

Die Humanwirtschaftspartei stellt vor

1.Mai.1933: Der 1. Mai wird durch das Gesetz vom 10. April 1933 von der Reichsregierung auf Betreiben der NSDAP zum gesetzlichen Feiertag („Tag der nationalen Arbeit“) bestimmt.

1.Mai.1945: Karl Dönitz, von Hitler testamentarisch zum Reichspräsidenten des Deutschen Reichs bestimmt, erklärt in einer über den Reichssender Hamburg gesendeten Rundfunkansprache die Fortsetzung des militärischen Kampfes gegen „den vordrängenden bolschewistischen Feind“. In Berlin nehmen sich Joseph Goebbels, testamentarisch zum Reichskanzler bestimmt, und seine Frau Magda nach der Ermordung ihrer Kinder das Leben.

2.Mai.1933: Die Nationalsozialisten verbieten nach der Machtergreifung die deutschen Gewerkschaften. Das Gewerkschaftsvermögen übernimmt die Deutsche Arbeitsfront (DAF).

2.Mai.1934: Im nationalsozialistischen Deutschen Reich tritt das Gesetz zur Änderung von Vorschriften des Strafrechts und des Strafverfahrens in Kraft, das unter anderem die Bestimmungen zu Hoch- und Landesverrat verschärft und zur Aburteilung einen „Volksgerichtshof“ schafft.

2.Mai.1936: Drei Jahre nach der Zerschlagung der Gewerkschaften legen die Nationalsozialisten symbolisch den Grundstein für das von der Organisation Kraft durch Freude (KdF) zu errichtende Seebad Rügen, Prora. Der eigentliche Baubeginn ist ein halbes Jahr später.

2.Mai.1945: Karl Dönitz fungiert nach dem Tod Adolf Hitlers als Reichspräsident und übernimmt als Chef der Regierung Dönitz Machtbefugnisse. Er beauftragt Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk, eine geschäftsführende Reichsregierung zu bilden, das Kabinett Schwerin von Krosigk.

3.Mai.1933: Nach dem Verbot der Arbeiterwohlfahrt wird im Deutschen Reich die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt in den Rang einer NSDAP-Parteiorganisation erhoben.

3.Mai.1945: Das Kabinett Schwerin von Krosigk nimmt im Sonderbereich Mürwik als geschäftsführende Reichsregierung im Deutschen Reich die Arbeit auf, bis ihre Mitglieder am 23. Mai von alliierten Soldaten verhaftet werden.

3.Mai.1991: Die UNESCO verabschiedet die Deklaration von Windhoek. Sie fordert „die Schaffung einer unabhängigen, pluralistischen und freien Presse“ als „Eckstein für Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung“. Der jährlich wiederkehrende Internationale Tag der Pressefreiheit erinnert an dieses Ereignis.

4.Mai.1945: Admiral Hans-Georg von Friedeburg unterzeichnet im Auftrag des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz, der sich zuvor mit der letzten Reichsregierung in den Sonderbereich Mürwik abgesetzt hat, auf dem Timeloberg am Ortsrand von Wendisch Evern im Beisein des britischen Feldmarschalls Bernard Montgomery die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.

4.Mai.1974: In der Kurt-Schumacher-Akademie in Bad Münstereifel beginnt eine zweitägige Tagung der Führungsspitze der SPD mit Gewerkschaftsvorsitzenden, in deren Verlauf – vermutlich auf Grund eines Vieraugengesprächs mit Fraktionsvorsitzendem Herbert Wehner – Willy Brandt den Entschluss fasst, als Konsequenz aus der Affäre um seinen Kabinettsmitarbeiter Günter Guillaume als deutscher Bundeskanzler zurückzutreten.

5.Mai.1945: Das KZ Mauthausen wird gemeinsam mit seinen Nebenlagern in Gusen als letztes Konzentrationslager des Großdeutschen Reichs durch die 11. US-Panzerdivision befreit. Aus diesem Anlass wird in Österreich der 5. Mai seit 1998 als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Maßgeblichen Anteil an der Befreiung hat der IKRK-Mitarbeiter Louis Häfliger, der damit auch die Ermordung tausender Häftlinge im unterirdischen Flugzeugwerk verhindert; hierfür wird er später wegen Verletzung der Neutralität vom IKRK verurteilt und entlassen.

6.Mai.1974: Willy Brandt gibt nach einer Tagung der SPD-Spitze in der Kurt-Schumacher-Akademie in Bad Münstereifel wegen der Affäre um den DDR-Agenten Günter Guillaume in seinem Kabinett offiziell seinen Rücktritt als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland bekannt.

7.Mai.1997: Stuart Eizenstat veröffentlicht einen nach ihm benannten Bericht über die Geschäfte der Schweiz mit dem Deutschen Reich in der Zeit des Nationalsozialismus.[1]

8.Mai.1945: Der Zweite Weltkrieg in Europa endet mit der Ratifizierung der Urkunde zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst (Tag der Befreiung, VE-Day). Sie findet in dem nach der Schlacht um Berlin bezogenen Hauptquartier der sowjetischen Streitkräfte statt und ist auf den 8. Mai datiert. In diesem Gebäude befindet sich das 1967 gegründete, mehrfach umgebaute Museum Berlin-Karlshorst. Das Datum markiert zugleich die Befreiung vom Nationalsozialismus. Durch Verzögerung der auf den späten Nachmittag des 8. Mai anberaumten Zusammenkunft werden die Unterschriften erst um 23:01 Uhr geleistet – aufgrund der Zeitverschiebung zur MEZ in Berlin entspricht dies in Moskau dem 9. Mai, 01:01 Uhr.

8.Mai.1949: Nach dem Beitritt Costa Ricas zum Interamerikanischen Vertrag über gegenseitigen Beistand (TIAR) lässt Staatspräsident José Figueres Ferrer per Verfassung die Armee des Landes abschaffen und investiert die dadurch freigewordenen Finanzmittel in den Aufbau des Bildungs- und Gesundheitswesens. Grenzsicherungsaufgaben werden von der Polizei übernommen.

8.Mai.1985: Richard von Weizsäcker hält im Deutschen Bundestag die vielbeachtete Rede Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Aussage Befreiung vom Nationalsozialismus wird damit zur Kernaussage der nationalen Erinnerungskultur in der Bundesrepublik Deutschland.

9.Mai.1945: am 9. Mai 1945 kurz nach Mitternacht ratifizieren Generalfeldmarschall Keitel für das Oberkommando der Wehrmacht und das Heer sowie Generaladmiral von Friedeburg für die Kriegsmarine und Generaloberst Stumpff für die Luftwaffe in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht (siehe Tag der Befreiung). Sie war in der Nacht zum 7. Mai 1945 bereits im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims unterzeichnet worden und am 8. Mai in Kraft getreten, wurde in der Sowjetunion aber erst nach der Ratifizierung bekanntgegeben.

10.Mai.1933: In Deutschland beginnen nach der Machtergreifung Nationalsozialisten und ihre Helfershelfer aus Kreisen von Professoren und Studenten in über 20 Städten mit der Bücherverbrennung im Rahmen der Aktion „Wider den undeutschen Geist“. Die Liste der verbrannten Bücher 1933 umfasst Dutzende Autoren, welche entweder jüdische Vorfahren haben oder pazifistisches oder kommunistisches Gedankengut verbreiten. Grundlage bilden die Schwarzen Listen des Bibliothekars Wolfgang Herrmann.

10.Mai.1933: Die Nationalsozialisten gründen die Deutsche Arbeitsfront als Einheitsverband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit dem Vermögen der zerschlagenen Gewerkschaften. Das Streikrecht ist zugleich abgeschafft.

11.Mai.1972: Nach dem gescheiterten konstruktiven Misstrauensvotum gegen Kanzler Willy Brandt wird im Bundestag der sog. Warschauer Vertrag zwischen der Bundesrepublik und Polen ratifiziert, in dem die Bundesrepublik u. a. die Oder-Neiße-Grenze anerkennt.

14.Mai.1912: Der Deutsche Reichstag billigt eine neue Flottenvorlage, die u. a. den Bau von 41 Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern vorsieht.

15.Mai.1525: Thomas Müntzer, ein evangelischer Theologe und eine der Leitfiguren im Deutschen Bauernkrieg, wird nach der Schlacht bei Frankenhausen, die in einer völligen Niederlage der von Müntzer zusammengerufenen Bauernhaufen endet, gefangen genommen und am 27. Mai in Mühlhausen enthauptet.

15.Mai.1871: Das Reichsstrafgesetzbuch des Deutschen Kaiserreichs wird nach einigen redaktionellen Änderungen neu verkündet. Es tritt am 1. Januar 1872 in Kraft. Das deutsche Strafgesetzbuch basiert noch heute auf den Grundsätzen dieses Gesetzbuches.

16.Mai.1943: Erst mit der vollständigen Niederbrennung des Ghettos können die unter dem Kommando von Jürgen Stroop stehenden SS-, Wehrmacht- und Polizeieinheiten den seit dem 19. April anhaltenden Aufstand im Warschauer Ghetto beenden. Als Abschluss lässt Stroop die Große Synagoge sprengen.

16.Mai.1944: Im KZ Auschwitz-Birkenau kommt es zum Aufstand der Sinti und Roma gegen die geplante Massen-Vergasung. Die SS muss die angelaufene Liquidierung (Romanes: Porajmos) des sogenannten Zigeuner-Lagers bis in den Juli hinein unterbrechen.

17.Mai.1935: Der Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Bernhard Rust untersagt den Unterricht von Esperanto an deutschen Schulen.

18.Mai.1848: Die Frankfurter Nationalversammlung tritt als Ergebnis der Märzrevolution erstmals in der Paulskirche in Frankfurt am Main zusammen; somit existiert zum ersten Mal ein demokratisch gewähltes Parlament für Deutschland.

18.Mai.1899: Die Erste Haager Friedenskonferenz, die neben anderen eine Konvention betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs beschließen wird, beginnt.

18.Mai.1926: Das Gesetz zur Milderung der Strafen für Abtreibung im Reichsstrafgesetzbuch wird unterzeichnet.[1]

18.Mai.1930: Auf einer in Korneuburg abgehaltenen Generalversammlung des Heimatschutzverbandes Niederösterreich schwören die anwesenden Heimwehrmänner und sonstigen Delegierten auf das vom Heimwehrbundesführer Richard Steidle verlesene Gelöbnis, den so genannten Korneuburger Eid, und legen damit ein offenes Bekenntnis zum Faschismus ab. Auch der spätere Bundeskanzler Julius Raab ist bei dieser Eidesleistung anwesend.

18.Mai.1939: Die ersten weiblichen Häftlinge aus dem KZ Lichtenburg werden in das neugebaute Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verlegt. Diese Häftlinge müssen zunächst beim weiteren Ausbau des Lagers und beim Bau der Wohnsiedlung für die SS-Wachmannschaft mitarbeiten.

18.Mai.1944: Das italienische Kloster Montecassino wird nach einer mehr als vier Monate dauernden, verlustreichen Schlacht im Zweiten Weltkrieg von alliierten Truppen eingenommen.

18.Mai.1977: In Genf unterzeichnen Vertreter von 31 Staaten die ENMOD-Konvention zum Verbot umweltschädigender Mittel der Kriegsführung.

19.Mai.1935: Zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt wird von den Nationalsozialisten mit großem propagandistischem Aufwand das erste Teilstück der Reichsautobahn eröffnet. Das bereits 1932 durch den damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer eröffnete erste Teilstück der heutigen A 555 zwischen Bonn und Köln ist eigens zu diesem Zweck schon 1933 zur Landstraße herabgestuft worden.

21.Mai.1935: Das „Heidelberger Spargelessen“, eine Reihe gegen Adolf Hitler gerichtete öffentlicher Bekundungen Heidelberger Corpsstudenten, beginnt.

21.Mai.1939: Die Nationalsozialisten verleihen erstmals das mit kleinen Vorteilen verbundene Mutterkreuz. Sie versprechen sich von diesem Verdienstorden eine höhere Gebärfreudigkeit für die Frauen. Die erste Empfängerin des Mutterkreuzes ist die 61-jährige Louise Weidenfeller.

23.Mai.1939: Adolf Hitler gibt der militärischen Führungsspitze Deutschlands bekannt, bei erster passender Gelegenheit das Nachbarland Polen überfallen zu wollen. Die Rede wird von Rudolf Schmundt schriftlich aufgezeichnet. Das sogenannte Schmundt-Protokoll wird später zu einem wichtigen Dokument im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher.

23.Mai.1945: Die Regierung Dönitz, die von Reichspräsident Karl Dönitz eingesetzte geschäftsführende Reichsregierung (Kabinett Schwerin von Krosigk) mit provisorischem Sitz im Sonderbereich Mürwik, wird von den Alliierten für abgesetzt erklärt und verhaftet. Dies gilt als Ende des NS-Staats (Drittes Reich).

23.Mai.1949: Der Parlamentarische Rat in Westdeutschland verkündet das Grundgesetz. Durch diesen Schritt gründet sich die Bundesrepublik Deutschland. Das Grundgesetz gilt zunächst nur für die als Trizone bekannte Westzone mit Ausnahme des Saarlands.

30.Mai.1849: Nach der Ablehnung der Kaiserdeputation durch König Friedrich Wilhelm IV. und dem Abzug eines großen Teils der Abgeordneten beschließt die Frankfurter Nationalversammlung auf Einladung von Friedrich Römer die Übersiedlung nach Stuttgart. Das deutsche Rumpfparlament tagt nur vom 6. bis zum 18. Juni in der württembergischen Hauptstadt.

30.Mai.1849: Preußen führt das Dreiklassenwahlrecht ein.

30.Mai.1968: Der Deutsche Bundestag verabschiedet gegen den Widerstand der außerparlamentarischen Opposition die Notstandsgesetze.

31.Mai.1849: In der Frankfurter Paulskirche hält die deutsche Nationalversammlung ihre letzte Sitzung ab.

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