Die Humanwirtschaftspartei stellt vor.
Sicherlich werden Sie sich schon oft dabei erwischt haben, Diejenigen zu verfluchen welche das Geld erfunden haben. Allen voran mit allen negativen Auswirkungen welche wir von dem uns bekannten Geldsystemen kennen.
Zu allem Überdruss wird uns dieses Geldsystem als alternativlos verkauft.
Und abergläubig und gutgläubig wie wir nun mal sind glauben wir dies auch noch ohne die Dinge zu hinterfragen.
Aber hinterfragen wir nun einmal die Dinge bewusst. Gibt es wirklich keine Alternativen???
Korngiro in Ägypten
Umfangreiche, auf Papyrus niedergeschriebene Dokumente zeigen, dass es bereits 322 bis 30 v. Chr. in Ägypten ein ausgedehntes Verrechnungssystem gegeben hat. Bauern konnten ihr Korn an staatliche Lagerhäuser zur Aufbewahrung liefern und erhielten dafür eine Gutschrift, auf der genau Qualität und Jahrgang festgehalten wurden. Hugo Godschalk schreibt in seinem Buch Die geldlose Wirtschaft: „Der Bauer war auf diese Art und Weise gegen Diebstahl oder physische Vernichtung durch Feuer, Überflutung und so weiter geschützt, womit er die Kosten der Speicherung einsparte.“ Per Überweisungsauftrag an das staatliche Lagerhaus konnte er Steuern an den Staat und sonstige Verpflichtungen wie Pachtzinsen bezahlen. Gegenüber der späteren Geldwirtschaft hatte der Bauer außerdem den Vorteil, nicht gezwungen zu sein, sein Korn gleich nach der Ernte am Markt gegen Zahlungsmittel verkaufen zu müssen, wenn die Preise infolge des größeren Angebots niedriger waren. Mit einer Art Anweisungsscheck konnten Güterkäufe über das Korngirosystem bezahlt werden. Das Getreidemaß diente dabei lediglich als Verrechnungsgrundlage, ohne dass es selbst als Tauschmittel benutzt wurde. Bei „Überweisungen“ zwischen verschiedenen Korngirokreisen wurden die Schulden kompensatorisch mit Getreidelieferungen ausgeglichen. Während des ersten bis vierten Jahrhunderts n. Chr. unter der römischen Herrschaft gab es neben dem staatlichen Korngiro auch den Geld-Giroverkehr, der von Privatbanken betrieben wurde. Im Gegensatz zu den Geld-Girokonten wurden aber die Konten der Korngiro-Teilnehmer nicht verzinst. Hugo Godschalk: „Im Korngiro musste der Kontoinhaber eine Lagergebühr für die Speicherung, die Verwaltung, das Trocknen und so weiter bezahlen. Die Lagergebühr richtete sich nach der Quantität und vermutlich auch nach der Lagerungszeit. Die Gebühren bezogen sich auf das Giroguthaben. Es handelt sich hier also um eine Art negativer Verzinsung der Guthaben.“
Diese negative Verzinsung von Guthaben im Korngirosystem war sicherlich ein wesentlicher Grund, warum sich dieses System auch nach der Einführung der Geldwirtschaft weiterhin behaupten konnte. Das Zahlungsmittel Korngiro hatte – bedingt durch die Lagergebühr – die gleichen Eigenschaften wie jede Ware, deren Zurückhaltung durch Lagerung, Verderb et cetera Kosten verursacht. Es war ausgeschlossen, mit Korngiro zu spekulieren oder in diesem System Zinsen zu nehmen und so ein leistungsloses Einkommen zu erhalten.
Mittelalterliche Brakteaten
Mittelalterliche Brakteaten (Hohlpfennige) sind einseitig aus dünnem Silberblech geprägte Pfennige mit einem Durchmesser von 22 bis 45 mm. Das Münzbild erscheint in einem hohen Relief, während die Rückseite hohl bleibt. Die große Fläche ließ viel Platz für künstlerische Darstellungen.
Brakteaten waren von Mitte des 12. Jahrhunderts bis ins 14. Jahrhundert fast im gesamten deutschsprachigen Raum (mit Ausnahme des Rheinlands, Westfalens und des Mittelrheingebiets) die vorherrschende regionale Münzsorte. Währungsgeschichtlich gesehen sind Brakteaten typisch für die regionalen Pfennigwährungen der Zeit.
In einigen Regionen wurden die Brakteaten in regelmäßigen Abständen verrufen und mussten gegen neues Geld eingetauscht werden. In Magdeburg geschah dies im 12. Jahrhundert zweimal jährlich. Dabei waren z. B. drei neue gegen vier alte Münzen zu wechseln. Die einbehaltene 4. Münze wurde als Schlaggeld bezeichnet und war oft die einzige Steuereinnahme des Münzherrn (Renovatio Monetae). Die Verrufung störte die Geschäftsinteressen alljener, die an der damaligen Geldwirtschaft beteiligt waren, namentlich die Händler, die in den deutschen Städtebünden dominierten. Gleichzeitig führte die stete Geldentwertung zu einem enormen Investitionsdrang, sodass Handwerker und Händler ihre Unternehmungen stark ausbauten, die Deutsche Hanse gegründet wurde und schlussendlich viele der heutigen Städte durch die Hanse gegründet werden konnten. Der Grund des Investitionsdruckes sehen einige darin begründet, dass niemand der letzte sein wollte, der bei den teils zweimal jährlich auftretenden Verrufungen der Brakteaten das Schlaggeld bezahlen musste und somit ja 25 % des Geldwertes verloren hätte. Das Ausbauen und Investieren in den eigenen Betrieb galt als praktischer Schutz vor der Geldentwertung und führte zu großem Wohlstand. Die Städtebünde führten dann ab 1413 einen sogenannten „Ewigen Pfennig“ ein. Mit dem Ende der Verrufungen begann das Ende der Brakteatenzeit und es wurden wieder die auch vorher üblichen dickeren und doppelseitigen Pfennige geprägt. Die letzten Brakteaten waren Wanderbrakteaten, also Präsenzzeichen von Pilgern, und waren bis zum 17. Jahrhundert in Verwendung.
Erzbischof Wichmann von Seeburg
Wichmann von Seeburg-Querfurt (* vor 1116 wahrscheinlich auf Burg Gleiß; † 25. August 1192 in Könnern) war von 1149 bis 1154 Bischof von Naumburg und anschließend, nachdem er von 1152 bis 1154 Verweser des Erzbistums Magdeburg war, von 1154 bis 1192 Erzbischof von Magdeburg.
Erzbischof Wichmann prägte Brakteaten während seiner Amtszeit als Erzbischof von Naumburg und Magdeburg.
Er war mitunter der Begründer eines der erfolgreichsten Geldsysteme auf deutschen Boden. Dank dieses Geldsystems florierte damals in Magdeburg und Umgebung die Wirtschaft und Kultur. Dort wo wir heute nur Elend und Verarmung der breiten Massen der Gesellschaft vorfinden, erlebten die Menschen damals das genaue Gegenteil. Statt heutige Endzeitstimmung bestand damals Hoffnung auf eine Zukunft.
Heute ignorieren wir dieses erfolgreiche Geldsystem der deutschen Geschichte und leisten uns ein Geldsystem, dass über 90 Prozent der Bevölkerung keinen Nutzen schenkt und nur zu noch mehr Verarmung führen wird.
Dort wo damals auf städtischen Marktplatzen das Leben und der Handel florierte erleben wir heute zur Mittagsstunde nur noch gähnende Leere.
„Tote Hose- Stadt Nix(mehr)los“
Dies sollte und kann für unsere Städte allerdings nicht die Zukunft sein.
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Mit „Freigeld“ zur Freiheit vor Armut und Verelendung.