01.09.1939: Der Zweite Weltkrieg beginnt um 4:45 Uhr mit dem Beschuss der Westerplatte bei Danzig durch das deutsche Marine-Schulschiff Schleswig-Holstein und dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen.
01.09.1939: Adolf Hitler autorisiert die systematische Ermordung von zunächst 70.000 Geisteskranken und Behinderten (Aktion T4) im Oktober des Jahres mit einem auf den 1. September rückdatierten Führererlass zur „Euthanasie“.
01.09.1939: Mit der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen wird im nationalsozialistischen Großdeutschen Reich das Hören ausländischer Radiosendungen strafbar, für das Verbreiten abgehörter Nachrichten wird in besonderen Fällen der Tod angedroht.
01.09.1939: Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in Mitteleuropa ordnet der Schweizer Bundesrat die Generalmobilmachung der Landesstreitkräfte für den Folgetag an.
01.09.1941: Die Juden im Deutschen Reich werden per Polizeiverordnung gezwungen, den gelben Davidstern („Judenstern“) mit der Aufschrift „Jude“ „sichtbar auf der linken Brustseite des Kleidungsstückes zu tragen“. Die Verordnung tritt am 19. September des gleichen Jahres in Kraft.
01.09.1957: Unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund zum ersten Antikriegstag in Deutschland auf. Der Gedenktag, der an den Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 erinnert, wird seit 1966 jährlich begangen.
01.09.1971: Chancengleichheit: In der Bundesrepublik Deutschland tritt das Bundesgesetz über individuelle Förderung der Ausbildung (BAföG) in Kraft.
01.09.1994: In Deutschland tritt das Frauenfördergesetz, ein Vorläufer des Bundesgleichstellungsgesetzes, in Kraft
02.09.1990: Die am 20. November des Vorjahres von der UN-Generalversammlung beschlossene Kinderrechtskonvention tritt in Kraft.
03.09.1814: Mit dem Wehrgesetz wird in Preußen die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.
03.09.1933: Der erste der Reichsparteitage der NSDAP in Nürnberg endet. Nach der Machtübernahme sind sie als große Propagandaveranstaltungen der Staatsführung um Adolf Hitler inszeniert.
03.09.1939: Nach Ablauf des Vortags gestellten Ultimatums zum Rückzug aus Polen erfolgt im Zweiten Weltkrieg die Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an das Deutsche Reich.
03.09.1939: Am sogenannten Bromberger Blutsonntag kommt es zu einem bis heute nicht aufgeklärten Massaker an Deutschen im polnischen Korridor. Dies führt beim Überfall auf Polen in der Folge zu massiven Vergeltungsaktionen der Nationalsozialisten.
03.09.1944: Anne Frank wird mit dem letzten Transport vom Durchgangslager Westerbork ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.
03.09.1953: Die am 4. November 1950 in Rom unterzeichnete Europäische Menschenrechtskonvention tritt in Kraft.
03.09.1971: Entspannungspolitik zwischen Ost und West: Vertreter der vier Siegermächte unterzeichnen das Viermächteabkommen über Berlin.
03.09.1992: Delegationen aus 39 Staaten einigen sich in Genf auf eine Chemiewaffenkonvention zum Verbot aller chemischen Waffen.
04.09.1939: Im Deutschen Reich wird für Frauen zwischen 18 und 25 die halbjährige Reichsarbeitsdienstpflicht eingeführt.
04.09.1973: Die in einem Zusatzprotokoll zum Grundlagenvertrag vereinbarte deutsch-deutsche Grenzkommission beginnt mit Grenzmarkierungen an der innerdeutschen Grenze bei Lübeck ihre Tätigkeit.
04.09.1989: Bei der ersten Montagsdemonstration in Leipzig fordern ca. 1200 Teilnehmer Reise-, Presse- und Versammlungsfreiheit. Die Demonstrationen werden in den folgenden Wochen die wichtigste der Protestveranstaltungen, die zur Wende in der DDR führen.
05.09.1929: Der französische Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Aristide Briand schlägt auf einer Versammlung des Völkerbundes die Bildung einer europäischen Zoll- und Handelsunion als Vereinigte Staaten von Europa vor. Die Idee wird kaum zur Kenntnis genommen.
06.09.1953: CDU und CSU gewinnen mit Konrad Adenauer die Wahlen zum zweiten Deutschen Bundestag.
06.09.1972: Im Münchner Olympiastadion findet während der Olympischen Spiele eine Trauerfeier für die zwölf Todesopfer der palästinensischen Geiselnahme statt. Die Spiele gehen nach diesem einen Tag Unterbrechung weiter.
07.09.1791: Als Antwort auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte während der Französischen Revolution 1789, die sich nur auf Männer bezieht, veröffentlicht Olympe de Gouges ihre Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, die erste wirklich umfassende Formulierung der Menschenrechte. Diese und andere systemkritische Schriftstücke werden 1793 der Grund für ihre Hinrichtung auf der Guillotine sein.
07.09.1949: In Bonn treten der 1. Deutsche Bundestag sowie der Bundesrat zur konstituierenden Sitzung zusammen. Erster Bundesratspräsident wird Karl Arnold, der somit bis zur Wahl des ersten Bundespräsidenten am 12. September auch amtierendes Staatsoberhaupt ist.
07.09.2001: In der UN-Vollversammlung beschließen die Mitgliedsländer einstimmig, ab 2002 den 21. September als Weltfriedenstag zu begehen.
08.09.1926: Deutschland wird einstimmig in den Völkerbund aufgenommen.
08.09.1955: Bundeskanzler Konrad Adenauer trifft zum ersten Staatsbesuch eines deutschen Regierungschefs nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion ein.
08.09.2009: 64 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgt durch den Deutschen Bundestag die einstimmige Aufhebung aller Verurteilungen wegen „Kriegsverrats“.
09.09.1943: Adolf Hitler unterschreibt den Erlass zur Einrichtung des Deutschen Wohnungshilfswerks.
09.09.1948: Berlin-Blockade: Anlässlich der West-Berliner Demonstration vor dem zerstörten Reichstagsgebäude formuliert Bürgermeister Ernst Reuter in seiner Rede: „Ihr Völker der Welt! Schaut auf diese Stadt!“
10.09.1926: Die deutsche Delegation zieht in die Versammlung des Völkerbundes ein. Damit treten die Verträge von Locarno in Kraft.
10.09.1952: In Straßburg tritt erstmals die Gemeinsame Versammlung der Montanunion, Vorläuferin des Europäischen Parlaments, zusammen.
10.09.1990: Bundeskanzler Helmut Kohl und Michail Gorbatschow, Staatspräsident der Sowjetunion, einigen sich telefonisch über den Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen gegen finanzielle Unterstützung der Bundesregierung. Dies ebnet den Weg zum Abschluss des Zwei-plus-Vier-Vertrages und des Aufenthalts- und Abzugsvertrages.
12.09.1949: Theodor Heuss wird erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
12.09.1959: Theodor Heuss scheidet aus dem Amt des Bundespräsidenten. Sein Nachfolger wird Heinrich Lübke.
12.09.1989: Die Bürgerbewegung Demokratie Jetzt wird in der DDR gegründet.
12.09.1990: Auf dem Weg zur Deutschen Wiedervereinigung wird in Moskau der Zwei-plus-Vier-Vertrag unterzeichnet, der jedoch erst am 15. März 1991 in Kraft tritt. Erst dann erhält Deutschland völkerrechtlich seine volle Souveränität wieder, die es 1945, mit der Niederlage im Zweiten Weltkrieg, verloren hatte. Die Feindstaatenklausel der UN-Charta bleibt davon allerdings unberührt.
13.09.1950: In der Bundesrepublik Deutschland wird die erste Volkszählung durchgeführt. Dabei wird eine Bevölkerungszahl von 47,3 Millionen Menschen ermittelt.
13.09.1990: Die Bundesrepublik und die UdSSR unterzeichnen einen Zusammenarbeits- und Nichtangriffsvertrag. Für den Abzug der Roten Armee aus der DDR bis 1994 erhält die UdSSR 13 Milliarden DM (6,6 Milliarden Euro).
14.09.1930: Bei den Reichstagswahlen wird die NSDAP mit 18,3 % der abgegebenen Stimmen zweitstärkste Partei hinter der SPD.
14.09.1958: Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle beenden bei ihrem ersten Treffen die „Erbfeindschaft“ zwischen beiden Ländern.
14.09.1972: Die Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt führt rund 27 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen. Innenpolitisch gibt es weiterhin Diskussionen über den Verzicht auf die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie. Sechs Tage später stellt Brandt im Bundestag die Vertrauensfrage.
15.09.1935: Auf dem siebten Reichsparteitag beschließt und verkündet der Reichstag die Nürnberger Rassengesetze. Diese berauben Deutschlands Juden des Rechts, ein öffentliches Amt innezuhaben. Außerdem werden Ehen zwischen Juden und Nichtjuden verboten. Die Hakenkreuzflagge wird an Stelle der schwarz-rot-goldenen Flagge zur Nationalflagge des Deutschen Reiches.
15.09.1949: Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
15.09.1957: CDU und CSU erreichen bei der dritten Wahl zum Deutschen Bundestag mit dem Slogan Keine Experimente! die absolute Mehrheit (50,2 % der abgegebenen Stimmen).
17.09.1939: Nach dem deutschen Überfall auf Polen marschieren zwei sowjetische Heeresgruppen (Fronten) gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts in Ostpolen ein.
17.09.1941: Im Deutschen Reich werden die ersten Todesurteile wegen Hörens von Feindsendern gefällt.
17.09.1945: In Lüneburg beginnt der Bergen-Belsen-Prozess, der erste Kriegsverbrecherprozess in Deutschland, bei dem ein britisches Militärgericht gegen die Wachmannschaft des KZ Bergen-Belsen verhandelt. Hauptangeklagter ist Josef Kramer, letzter Lagerkommandant des Konzentrationslagers.
17.09.1982: Wegen Uneinigkeiten über den Haushaltsentwurf scheitert die 13-jährige Koalition zwischen SPD und FDP in Deutschland. Die SPD bildet bis zum Misstrauensvotum am 1. Oktober 1982 eine Minderheitsregierung.
18.09.1814: Nach der Abdankung Napoleons beraten Politiker und Könige aus rund 200 Ländern im zunächst inoffiziellen Wiener Kongress die Neuordnung Europas.
18.09.1925: Als erste größere Partei in Europa erhebt die SPD in ihrem beschlossenen Heidelberger Programm die Forderung nach Verwirklichung der Vereinigten Staaten von Europa.
18.09.1973: Die UN-Generalversammlung beschließt die Aufnahme beider deutschen Staaten in die Vereinten Nationen.
19.09.1941: Die Polizeiverordnung vom 1. September des Jahres tritt in Kraft. Alle Juden im Deutschen Reich werden gezwungen, den Judenstern zu tragen. Fortan ist für sie auch ein Wechsel des Wohnsitzes genehmigungspflichtig.
19.09.1950: Der Adenauer-Erlass soll die Verwaltung der Bundesrepublik frei von Verfassungsfeinden halten. Mitglieder verfassungsfeindlicher Organisationen werden aus dem öffentlichen Dienst entlassen.
19.09.1972: In der Bundesrepublik löst das Bundes-Waffengesetz die Waffengesetzgebung des NS-Staates ab.
20.09.1819: In Frankfurt bestätigt der Bundestag des Deutschen Bundes die rigiden Karlsbader Beschlüsse zur Bekämpfung von liberalen und nationalen Tendenzen in Deutschland.
20.09.1945: Zur Durchschleusung und ersten Betreuung von Flüchtlingen, Vertriebenen und Heimkehrern wird in Nachkriegsdeutschland das Grenzdurchgangslager Friedland eingerichtet.
20.09.1949: Nach der Vereidigung des ersten deutschen Bundeskanzlers und seines Kabinetts gibt Konrad Adenauer seine erste Regierungserklärung ab.
20.09.1956: Vor dem Berliner Abgeordnetenhaus gibt dessen Präsident Willy Brandt bekannt, dass der einmillionste Flüchtling aus der DDR im Notaufnahmelager Marienfelde (Tempelhof) eingetroffen sei und um politisches Asyl nachgesucht habe.
20.09.1972: Bundeskanzler Willy Brandt stellt im Deutschen Bundestag die Vertrauensfrage, die von diesem abschlägig beantwortet wird: Es finden vorgezogene Neuwahlen statt.
21.09.2002: Die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen (UNO) begehen den 21. September zum ersten Mal ohne Ausnahme als Weltfriedenstag, nachdem dies am 7. September des Vorjahres einstimmig in der Vollversammlung beschlossen worden ist (UN-Resolution 55/282). Zuvor war dieser Tag schon 1981 am 30. November in der UN-Resolution 36/67 zum „International Day of Peace“ erklärt worden.
22.09.1933: Die Reichskulturkammer wird als Instrument der nationalsozialistischen Kulturpolitik per Gesetz gegründet. Es beginnt die Gleichschaltung aller Bereiche des Kulturlebens.
22.09.1984: Auf dem Soldatenfriedhof von Verdun gedenken François Mitterrand und Helmut Kohl mit dem als historische Geste gewürdigten Handschlag von Verdun gemeinsam der Opfer.
24.09.1977: Bei einer Großdemonstration gegen das Kernkraftwerk Kalkar in Nordrhein-Westfalen gehen rund 40.000 Menschen auf die Straße. Das Polizeiaufgebot hierzu gilt als das größte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
24.09.1990: Die Nationale Volksarmee der DDR wird aus dem Warschauer Pakt im Hinblick auf die deutsche Vereinigung herausgelöst. Rainer Eppelmann als Minister für Abrüstung und Verteidigung der DDR und der Oberkommandierende im Warschauer Pakt, der sowjetische Armeegeneral Pjotr G. Luschew, unterschreiben in Ost-Berlin ein Protokoll zum Verlassen der militärischen Organisation des Bündnisses.
25.09.1944: Adolf Hitler ordnet im Zweiten Weltkrieg die Aufstellung des „Volkssturms“ an. Alle noch nicht kämpfenden „waffenfähigen Männer“ zwischen 16 und 60 Jahren sollen eingezogen werden.
26.09.1955: Die Volkskammer verabschiedet ein Gesetz über Flagge und Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik.
27.09.1940: Auf Initiative Adolf Hitlers wird während des Zweiten Weltkrieges der Dreimächtepakt zwischen Japan, Italien und dem Deutschen Reich geschlossen.
27.09.1940: Im Dritten Reich läuft die Kinderlandverschickung an.
27.09.1942: Thomas Mann spricht in der BBC-Sendung Deutsche Hörer! über den systematischen Massenmord an Juden.
27.09.1951: Der Deutsche Bundestag verabschiedet als Antwort auf die Grotewohl-Vorschläge vom 15. September 1951 eine Wahlordnung für freie gesamtdeutsche Wahlen. Das 14 Punkte umfassende Programm schlägt vor, internationale Kontrollorganisationen zu bilden.
28.09.1717: In Preußen wird die allgemeine Schulpflicht eingeführt.
28.09.1939: Das Deutsche Reich und die Sowjetunion schließen einen Grenz- und Freundschaftsvertrag, mit dem die Grenzvereinbarungen des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes abgeändert werden.