5. Dezember 2024

Wieso „Akratische Partei“

Im Titelbild der Webseite der Humanwirtschaftspartei erscheint per Zufallsgenerator von Zeit zu Zeit die Untertitelzeile „Akratische Partei“.

Neulich kam dies während einer Konferenz zur Sprache, verbunden mit der Frage: „Wieso steht das dort, diesen Zusatz haben wir doch nie beschlossen.“

Das ist korrekt. Einen derartigen Beschluss gab es nie, genau so wenig wie für die anderen die Partei beschreibenden Zusätze. Doch um den Zusatz „Akratische Partei“ in einen Zusammenhang mit der Partei zu stellen, ist auch kein Beschluss nötig. Wieso das?
Einfach deshalb, da Akratie das Ergebniss der Umsetzung der Natürlichen Wirtschaftsordnung ist. Gesell selbst nennt dies im Vorwort zur 4. Auflage seines Werkes:

Die Freiwirtschaft, die ohne irgendwelche gesetzlichen Maßnahmen von selber steht, die den Staat, die Behörden, jede Bevormundung überflüssig macht und die Gesetze der uns gestaltenden natürlichen Evolution achtet, gibt dem strebenden Menschen die Bahn frei zur vollen Entfaltung des “ICH“, zu der von aller Beherrschtheit durch andere befreiten, sich selbst verantwortlichen Persönlichkeit!” …
(Es ist) “Die Entwicklung vom Herdenmenschen, vom Teilmenschen zum selbstständigen Vollmenschen, zum Individium und Akraten, also zum Menschen der jede Beherrschung durch andere ablehnt. …”

Seit 5000 Jahren existieren Staaten zum Schutz der Herrschenden vor den eigenen Mitbürgern, dem eigenen Volk. Ein gewisser Abraham, berichtet das Buch der Bücher in etwas verklärender Weise, soll damals die Gebiete der ersten Staaten, das Zweistromland, verlassen haben. Er wollte sich sich nicht den damaligen Herrschern unterordnen und ging so in das Land „wo Milch und Honig fließen“, „welches Gott ihm zeigte“.

Mehrere Hundert Jahre später wollten sich Abrahams Nachkommen ebenso einen König geben, wie die um sie herum entstandenen Staaten. „Der Expertenrat der Bundesregierung (;-))“, sprich die Personen, welche sich persönlichen Nutzen davon versprachen, befürwortetet dieses Vorhaben. Allerdings berichtet das erwähnte Buch der Bücher auch über die Wahrnung eines „Verschwörungstheoretikers“ vor diesem Vorhaben. (1.Samuel 8 / 11-19:)

“ Und er sprach: Das wird das Recht des Königs sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen, auf seinen Streitwagen und bei seiner Reiterei, und damit sie vor seinem Wagen herlaufen;  und um sie sich als Oberste über Tausend und als Oberste über Fünfzig zu bestellen; und damit sie sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen und damit sie ihm seine Kriegswaffen und seine Wagengeräte anfertigen.  Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen. Auch eure besten Äcker, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Knechten geben;  dazu wird er den Zehnten von eurer Saat und von euren Weinbergen nehmen und ihn seinen Hofbeamten und Knechten geben. Und er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden. Er wird den Zehnten eurer Schafe nehmen, und ihr müßt seine Knechte sein.  Wenn ihr dann zu jener Zeit schreien werdet über euren König, den ihr euch erwählt habt, so wird euch der Herr zu jener Zeit nicht erhören!
 Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sprach: Das macht nichts, es soll dennoch ein König über uns sein“

Die Warnung ist deutlich. Der König, sprich der Staat nimmt. Er gibt nicht. Er macht aus dir, was er benötigt. Nicht Du machts den Staat, er macht etwas aus dir. Einen Untertan, einen Gehorcher, einen Diener, einen Sklaven. Vom modernen Staat wissen wir, wer sich in genau diese Rollen auch fügt, dem gibt er Almosen, gibt dir das, was vom Tisch der Herren hinter dem Staat runterfällt. Nicht du bist der Feind des Staates, der Staat ist der deine.

Seit 5000 Jahren hat sich der Mensch an das „Ordnungssystem“ des Staates gewöhnt. Ein System, welches auf Privateigentum, der Abwesenheit persönlicher Freiheit und der Herrschaft Weniger über Viele basiert. Argwöhnisch beobachtet der gehorchende Mensch jede Kritik, jede Form eventueller Änderungen an diesem System. Das Recht des freien Menschen ist dem Recht des Staates untergeordnet bzw. gewichen.

„Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sprach: Das macht nichts, es soll dennoch ein König über uns sein“

Ähnlich klingt es noch heute. Selbst angesichts der aktuellen Gefahr, wieder die Söhne und Männer zu nehmen, sie in Uniformen zustecken und zwecks Kapitalvermehrung in den Tod zu schicken. Ja, selbst den Tod ganzer Völker per Atomschlag im Machtrausch in Kauf nehmend. (Friedensverhandlungen sind nicht lukrativ und aktuell sogar verboten!!!) Der Staat, die Herrschaften die dahinter stehen, nehmen sich das Recht. Ohne die blinde Unterwürfigkeit der Menschen vor dem Staat unmöglich. Ohne Staat unmöglich. „Frage nicht, was der Staat für dich tun kann, frage DICH, was du für den Staat tun kannst“ formulierte einmal ein US-Präsident. Frage also nicht, hinterfrage nicht! Gehorche!

Was macht einen Staat eigentlich so erstrebenswerts?
Er bringt dir Ruhm und Ehre? Wer erinnert sich später an dich? Nur die Namen deiner dich ausnutzenden Herren bleiben länger bestehen!
Er gibt dir Identität? Nein, er beseitigt dich als Individium! Macht dich zur grauen Masse und trennt dich gleichzeitig von deinen Mitmenschen.
Er beschützt dich? Nein, er beschützt die Landbesitzer, die Reichen und Mächtigen vor dir!
Er verteidigt dich? Nein, er benutzt dich um andere zu überfallen und auszurauben. Er sagt nur, das er dich, z.B. Deine Freiheit, irgendwo (am Hindukush, in der Ukraine) verteidigt. Eine unnötige Verteidigung, wenn die Beherrscher des Staates nicht zuvor die Finger nach den Schätzen der anderen ausgestreckt hätte.
Er gibt dir soziale Sichheit? Nein, maximal gibt er dir Bruchteile dessen großzügig zurück was er dir und deinesgleichen zuvor gestohlen hat.
Er sorgt für dein Bildung? Nein, er manipuliert dich und sorgt dafür, das du genau das weisst, was du wissen sollst.
Er gibt dir Brot und Arbeit? Nein, er dressiert dich wie einen Löwen im Zirkus.
Er sagt die immer die Wahrheit? Nein, er erlaubt maximal Halbwahrheiten. Und das sind dann leider auch ganze Lügen.

All das ist je nach Staatsform unterschiedlich ausgeprägt. Immer in Abhängigkeit der Mitprachemöglichkeiten, welche das jeweilige Staatsvolk in Bezug auf die Ausgestaltung des Staatswesen hat. Sollte es eine solche Mitprache wirklich geben, so gibt es natürlich auch die Bestrebungen, diese immer wieder, meist heimlich, still und leise, einzuschränken. Klug angestellt sogar mit flehentlicher Genehmigung des „Souveräns“.

Könnte man auf all das verzichten und sein Schicksal nicht auch selbst in die Hand nehmen?

Mit der NWO Silvio Gesells existiert das Werkzeug, um eben all jene „liebenswerte“ Bevormundung zu überwinden. Dazu bedarf es keines „Klassenkampfes“, keiner Revolution. Wir müssen noch nicht einmal den Staat beseitigen wollen.
So wie die Staaten vor 5000 Jahren durch die Privataneignung von Grund und Boden entstanden sind, so werden die Staaten, die Machtorgane der Herrschenden – wie Marx sie nannte, sich von selbst auflösen. Eine evolutionäre Entwicklung.

Für alle, welche den Staat als solchen nicht hinterfragen, sich ihm gedankenlos unterwerfen oder einfach sich ein Leben ohne staatliche „Führung“ nicht einmal vorstellen können, eine sicherlich schreckliche Vorstellung. Bei aller Liebe zur Demokratie, doch diese ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Als Herrschaftsform ist diese an den Staat gebunden. Der sich mit Verwirklichung der NWO von selbst auflösende Staat nimmt auch diese Herrschaftsform mit. Übrig bleibt allein die Akratie!

Eine Partei, welche eben jene Umsetzung der NWO Gesells anstrebt, ist damit automatisch eine „AKRATISCHE PARTEI“.

Frei- und Humanwirte sind meist ökonomisch denkende Menschen. Weiterreichende gesellschaftspolitische Ideen und Überlegungen bleiben daher meist aussen vor. Vollendete HUMANwirtschaft bedeutet jedoch die Entwicklung hin zur Abwesenheit des Staates. Natürlich ist es auf Grund der Freiheit des Einzelnen jedem erlaubt, weiterhin an dem Gedanken des Staates als solchem festzuhalten. Allerdings ergibt sich daraus für einen freiwirtschaftlich über das rein ökonomische hinaus zu Ende denkenden Menschen ein struktureller Widerspruch, welcher auch mit Hilfe der Dialektig nicht zu lösen ist. Irgendwie errinnert es an das Gebet eines frommen Christen, welcher sein „Vater unser“ betet und an der Stelle „… dein Reich komme …“ im stillen ergänzt: „… aber bitte nicht zu meinen Lebzeiten!“

Traditionelles Staatswesen oder vollendete Freiwirtschaft – beides zusammen ist nicht möglich.

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