Bis zum Abschalten der letzten Atomkraftwerke in Deutschland werden wir mit mehr als 600.000 Kubikmeter schwach-und mittelradioaktiven Abfällen und etwa 30.000 Kubikmeter hochradioaktiven Abfall leben müssen. Ein Bestandteil des hochradioaktiven Mülls ist Plutonium-239. Es dauert mehr als 24.000 Jahre, bis die Hälfte der radioaktiven Atome zerfallen ist. Die Genehmigung von Atomkraftwerken ist an den Nachweis einer sicheren Endlagerung des strahlenden Mülls gebunden. Diese Endlager gibt es bis heute nicht.
Über 400 Atomkraftwerke weltweit produzieren jedes Jahr tausende Tonnen hochradioaktiven Müll. Aber auch 60 Jahre nach Beginn der zivilen Nutzung der Atomkraft existiert in keinem Land der Erde ein betriebsbereites Endlager. Jahr für Jahr entstehen 12.000 Tonnen hochradioaktive Abfälle. Bis Ende 2010 sind weltweit etwa 300.000 Tonnen hochradioaktiven Abfalls angefallen, davon etwa 70.000 Tonnen in den USA. In Russland lagerten 2008 mehr als 700.000 Tonnen radioaktiven Mülls unterschiedlicher Strahlung, davon 140.000 Tonnen aus europäischen Kernkraftwerken.
Bis 1994 durften radioaktive Abfälle in die Weltmeere verklappt werden. In weniger als 50 Jahren wurden mehr als 100.000 Tonnen radioaktiven Abfall im Meer versenkt. Die Briten versenkten hierbei mit 80% den größten Anteil. Die USA haben von 1946 bis 1970 über 90.000 Container mit radioaktiven Abfall vor ihren Küsten versenkt. Die kirgisische Stadt Mailuussuu ist umgeben von 36 nicht gesicherten Lagern von Uranabfällen und zählt zu den am schlimmsten verseuchten Gegenden der Erde. Seit mindestens 2009 droht der Abrutsch von 180.000 Kubikmetern Uranschlamm in einen Fluss, wodurch das Trinkwasser in Kirgisistan und Usbekistan radioaktiv verseucht würde.
Aufgrund der langen Halbwertzeiten vieler radioaktiver Substanzen fordert die deutsche Gesetzgebung gemäß §24 Abs. 4 StandAG eine sichere Lagerung über 1 Millionen Jahre. Die Halbwertzeit von Plutonium-239 beträgt 24.000 Jahre. Wenn Kernenergie so sicher wäre, warum verlangt der Gesetzgeber dann eine sichere Lagerung über 1 Millionen Jahre???!!!
Ein Mensch hat eine Lebenserwartung von ca. 80 Jahren. Der Gesetzgeber verlangt, dass 12.500 Generationen bzw. Menschenleben für eine sichere Endlagerung bürgen/ haften/ sichern/ gewährleisten müssen. Finden Sie nicht auch, dass eine solche Gewährleistung völlig utopisch ist. Kann den ein Gesetzgeber auch gewährleisten/ sichern/ haften/ bürgen, dass die Menschheit bzw. Planet Erde in 1 Millionen Jahre überhaupt noch existiert??? Die radioaktive Strahlung des Atommülls ist stark gesundheitsschädlich. Schon das Einatmen kleinster Mengen Plutonium kann zu Lungenkrebs führen. Gelangt Strontium-90, ein weiterer Bestandteil des Mülls, in unseren Körper, wird dieser aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Calcium in die Knochen und das Knochenmark eingebaut. Und kann zu Knochentumoren und Leukämie führen.
Die Humanwirtschaftspartei befindet:
Wenn schon 12.500 Generationen an Menschen gesetzlich dazu verpflichtet sind 1 Millionen Jahre für eine sichere Lagerung von Atommüll zu sorgen, dann sollte die Atomlobby und sonstigen Befürworter der Kernenergienutzung dazu gesetzlich verpflichtet werden, 1 Millionen Jahre lang für die gesundheitlichen Folgeschäden der Kernenergienutzung zu haften!!!
Bei einer Umlegung der so entstehenden Kosten auf den Preis pro KilowattStunde Atomstrom erledigt sich die Debatte um Atomernergie von selbst. Fazit: Zu Teuer!