20. Juli 2025

Feiertag! 20.07. Attentat auf Hitler

Können sie sich vorstellen daß es in der Vergangenheit eine Zeit gab, in welcher es in jeder Woche neben dem Sonntag mindestens noch einen Feiertag gab? Das Zeitalter der Brakteaten, also das für so Finster gehaltene Mittelalter, beinhaltete bei einer täglichen Arbeitszeit von 5- 6 Stunden ca 90 Feiertage. In Worten: Neunzig! Ohne normale Sonntage!

Mit der Einführung des Zinsgeldes zum Beginn der Neuzeit wurden diese nach und nach abgeschafft. Verblieben ist ein klaerglicher Rest. Und auch an diesen wird permanent gerüttelt. Inklusive den Sonntagen, welche im Interesse des Kapitals zu Arbeitstagen gewendet werden sollen.

Humanwirtschaftliche Reformen werden diese Tendenz umkehren. Das Geld wird wieder zum Diener des Menschen und durch den Erhalt des vollen Arbeitsertrages verringert sich die tägliche Arbeitszeit enorm. Es öffnen sich auch wieder Räume für gemeinsame gesellschaftlich gestaltbare Tage. Feiertage!

Unter einem Feiertag verstehen wir einen arbeitsfreien Tag für alle in einer Region lebenden Menschen unabhängig ihrer Herkunft oder gesellschaftlichen Einstellung. Religiöse Feiertage richten sich nach dem mehrheitlichen Bekenntnis der Menschen und gelten dann für alle Bürger der entsprechenden Region. Gleich ob als fröhliches Volksfest, Gedenktag oder stiller Trauer- und Besinnungstag begangen bzw. proklamiert ist der jeweilige Charakter des Feiertags von allen verbindlich zu achten.
Ob wir da auch wieder 90 Tage zusammen bekommen?

Unter dieser Rubrik werden wir bestehende Feiertage, auch regionale, vorstellen und Vorschläge für neue Feiertage machen.

Heute:

20. Juli. – Attentat auf Hitler

Das Attentat vom 20. Juli 1944 war der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus. Als Voraussetzung für einen Machtwechsel, auch unter dem Gesichtspunkt des „Eides auf den Führer“, galt den Verschwörern die Tötung Adolf Hitlers. Hitler überlebte jedoch die Explosion der am 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierten Sprengladung mit relativ leichten Verletzungen.

Dieser Fehlschlag sowie Lücken in der Vorbereitung und das Zögern beim Auslösen der Operation Walküre, des Planes zum Staatsstreich, ließen den Umsturzversuch scheitern. Die Beteiligten der Verschwörung, die Personen des 20. Juli 1944, stammten vor allem aus dem früheren Adel, der Wehrmacht und der Verwaltung. Sie hatten vielfach Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Unter den mehr als 200 später wegen der Erhebung Hingerichteten waren Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, 19 Generale, 26 Oberste, zwei Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei Staatssekretäre sowie der Chef des Reichskriminalpolizeiamts Arthur Nebe; außerdem mehrere Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten.

In einem Entwurf für eine Regierungserklärung der Regierung Goerdeler für den Fall einer erfolgreichen Übernahme der Macht nach dem Attentat und der Durchführung von „Walküre“ wurden folgende Ziele der neuen Reichsregierung formuliert:

„Wiederherstellung der vollkommenen Majestät des Rechts“: Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit, Unabhängigkeit der Gerichte, Schutz der Sicherheit der Person und des Eigentums, Auflösung der Konzentrationslager, Verhinderung von Lynchjustiz,

Wiederherstellung der öffentlichen und privaten Moral: Bekämpfung der Korruption, Rückgabe geraubter Kunstwerke, Aufhebung der UK-Stellung aus politischen Gründen, Einstellung der Judenverfolgung, Bestrafung von Kriegsverbrechen,

Auflösung des Propagandaministeriums und Beendigung der Propagandaberichterstattung über den Kriegsverlauf,

Wiederherstellung der Geistes-, Glaubens- und Gewissensfreiheit: Trennung von Staat und Kirche, christliche Gesinnung als Grundlage staatlichen Handelns, Pressefreiheit,

Wiederherstellung der christlich-religiösen Erziehung durch die Eltern (vgl. Erziehung im Nationalsozialismus),

Verwaltungsreform: Bürokratieabbau, Ende der „Parteibuchbeamten“, Prüfung und eventuell Bestrafung, Entlassung oder Versetzung aller ab dem 1. Januar 1933 ernannten und beförderten Beamten,

Umwandlung der preußischen Provinzen und der Länder in Reichsgaue, Selbstverwaltung der Gaue, Kreise und Gemeinden unter Aufsicht von Reichsstatthaltern,

Wiederherstellung voller wirtschaftlicher Freiheit nach dem Krieg, Schutz des Eigentums, zwangswirtschaftliche Maßnahmen nur unter Bedingungen des kriegsbedingten Mangels,

Verantwortungsbewusste und gewissenhafte Sozialpolitik nach dem Subsidiaritätsprinzip,

Beendigung der Staatsverschuldung durch Steuererhöhung und Sparpolitik, internationale Verständigung über die Schuldentilgung,

Fortführung des Krieges nur noch zu Zwecken der Verteidigung,

Aufnahme von Friedensverhandlungen mit den Alliierten, Bestrafung der deutschen Verantwortlichen für den Zweiten Weltkrieg.

Die Ermittlungen der Gestapo zogen sich bis Kriegsende hin. Man geht insgesamt von ca. 700 Inhaftierungen und mehr als 110 Exekutionen aus. Die Familienangehörigen der Attentäter wurden in Sippenhaft genommen und 46 Kinder im Kinderheim im Borntal in Bad Sachsa interniert. Etwa 5000 weitere Verhaftungen erfolgten während der Aktion Gitter im August 1944. Neben den Verschwörern fielen damit zahlreiche andere Oppositionelle der NS-Justiz zum Opfer, die schon länger das Missfallen des nationalsozialistischen Regimes erregt hatten, aber nicht in das Attentat verwickelt waren.

Im Ausland wurde der versuchte Umsturz zunächst herabgewürdigt: Der damalige Feind wurde als insgesamt moralisch minderwertig und im Zerbrechen begriffen dargestellt. Winston Churchill, der von den Attentatsplänen im Voraus unterrichtet war, erklärte am 2. August 1944 im britischen Unterhaus, es handle sich lediglich „um Ausrottungskämpfe unter den Würdenträgern des Dritten Reiches“. Weiter kommentierte er das Attentat: „Die führenden Persönlichkeiten des Deutschen Reiches bringen sich gegenseitig um, oder sie trachten sich nach dem Leben; aber ihre Tage sind gezählt.“

Die USA wiederholten die von Churchill vorgegebene Interpretation des Ereignisses. Die New York Times schrieb am 9. August 1944, das Attentat erinnere eher an einen Kontenausgleich in der „Atmosphäre einer finsteren Verbrecherwelt“. Es handele sich nicht um ein Verhalten, wie man es „normalerweise vom Offizierskorps eines Kulturstaates“ erwarten würde.

Ilja Ehrenburg schrieb in der Krasnaja Swesda, das nationalsozialistische Deutschland werde nicht von meuternden Offizieren in die Knie gezwungen, sondern von der Roten Armee und ihren Verbündeten. „Unsere Armeen sind schneller als das Gewissen der ‚Fritzen‘.“

Die Journalistin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit, Marion Gräfin Dönhoff, hat darauf hingewiesen, dass trotz der Bemühungen von Carl Friedrich Goerdeler und Adam von Trott zu Solz um Unterstützung im Ausland eine „Mauer des Schweigens“ die Folge gewesen sei. Dönhoff sah darin eine „unterlassene Hilfeleistung“: Wider besseres Wissen hätten die Westmächte sich der Interpretation Hitlers angeschlossen und das Attentat als die Tat „ehrgeiziger Offiziere“ bezeichnet.

Mit Ansprachen, Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern wird seit 1952 vornehmlich in Berlin am 20. Juli an die Widerstandsbewegung des 20. Juli 1944 erinnert und deren Vorbildfunktion für die Gegenwart herausgehoben. Federführend sind dabei die Stiftung 20. Juli 1944 und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Seit 1999 legen Rekruten der Bundeswehr in Berlin am 20. Juli das Feierliche Gelöbnis ab. Zunächst geschah dies im Bendlerblock, seit 2008 auch vor dem Reichstagsgebäude. Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, das auch die Stauffenberg-Erinnerungsstätte im Stuttgarter Alten Schloss betreibt, erinnert seit 2006 mit der Stauffenberg-Gedächtnisvorlesung an den 20. Juli.

Die Humanwirtschaftspartei fordert, den 20.Juli. zum nationalen Gedenk- und Feiertag zu erklären.

Visited 5 times, 4 visit(s) today
Weitersagen, Teilen, Reblog erwünscht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

CAPTCHA ImageChange Image